Inhaberschuldverschreibung

Eine Inhaberschuldverschreibung ist eine als sog. Inhaberpapier ausgestaltete Schuldverschreibung. Bei einem Inhaberpapier genügt im Gegensatz zu einem Namenspapier bereits die körperliche Übergabe des Papiers zur Übertragung des darin verbrieften Anspruchs, d.h. es gilt der Grundsatz: „Das Recht aus dem Papier folgt dem Recht am Papier“. Effekten wie z.B. Anleihen von Gebietskörperschaften oder von großen Unternehmen werden stets in Form von Inhaberschuldverschreibungen begeben, damit für diese Wertpapiere ein liquider Sekundärmarkt entstehen kann, der von einer Börse oder als OTC-Markt (over the counter) von Banken und anderen Wertpapierdienstleistern betrieben wird. Rechtsquelle für die Legitimations- und Befreiungswirkung von Inhaberpapieren ist § 1393 Satz 3 ABGB.[93]

[93] Micheler, Wertpapierrecht zwischen Schuld- und Sachenrecht, zu einer kapitalmarktrechtlichen Theorie des Wertpapierrechts, 2004, S. 38.